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Die Frau nach der man sich sehnt (1929)

 

Die Industriellenfamilie Leblanc steht vor dem Bankrott. Die Rettung naht, als Sohn Erwin eine Tochter aus reichem Haus heiraten kann. In den Flitterwochen verliebt sich Erwin jedoch in die hübsche Stascha und lässt seine Angetraute im Stich. Stascha lebt aber mit Dr. Karoff zusammen, der sie wegen eines Verbrechens an sich bindet. Als Karoff bemerkt, dass Stascha mit Erwin fliehen will, droht er mit der Polizei. Stascha muss sich nun entscheiden...
Marlene Dietrich ist hier zum erstenmal (nach ihrem Film mit Harry Liedtke) in einer führenden Rolle herausgestellt; ihre Filmbegabung, zu der sich der Reiz ihrer Erscheinung gesellt, ist unmittelbar überzeugend (...). Kortner spielt seine bisher vielleicht glücklichste und beste Filmrolle. Eine ganz einheitliche, zwingende Leistung, gleicherweise aus dem Fleisch wie aus dem Geiste gespielt, aus komödiantischer Fülle und nervöser, wacher, kontrollierender Überlegtheit. (Fritz Walter, in: Berliner Börsen-Courier, Nr. 207, 5.5.1929)
"Die ist ja süüß" spitzen sich ihre Lippen, wenn sie im Foyer vor Marlene Dietrichs Bildnis stehen. Und die Männer schließen sich schweigend diesem zwar schlicht und kunstlos, aber durchaus trefflich formulierten Urteil an. Sie zehren mit Vergnügen an den Greta-Garbo-Fragmenten, wo diese sich nur immer blicken lassen: in der gleitenden, fast somnabulen Art der Bewegung, in dem schweren, langsamen Aufgehen der Lider und ihrem Halbgeschlossenbleiben, in dem traumhaft müden Sichfallenlassen in die Gebärde und in der lässigen, verspielten Trägheit, die Unschuld und Laster andächtig zu vereinen scheint. (...) Jedoch: Marlene Dietrich ahmt nicht etwa nach, sie vermeidet das sogar ängstlich, sie steht jener anderen ohne Zweifel in einer ursprünglichen Wesensverwandtschaft nahe. Sie spielt die Frau, nach der man sich sehnt (...). (Erwin Goelz, in: Deutsche Allgemeine Zeitung, Berlin, Nr. 204, 4.5.1929).
Klavier: Gerhard Gruber 


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Regie Kurt Bernhardt
Drehbuch Ladislaus Vajda
Kamera Kurt Courant, Hans Scheib
Bauten Robert Neppach
Produktion Terra
Darsteller Fritz Kortner, Marlene Dietrich, Frida Richard, Oskar Sima
Länge 107 min, OF
Format 35mm; 1:1,37; Schwarzweiß, stumm