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 hintertreppe



Hintertreppe  (1921)

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REGIE: Leopold Jessner BUCH: Carl Mayer frei nach dem Drama „Juana“ von Georg Kaiser KAMERA: Karl Hasselmann BAUTEN: Paul Leni PRODUKTION: Henny Porten-Film / Gloria-Film, Berlin DARSTELLER: Henny Porten, Fritz Kortner, Wilhelm Dieterle zensurlÄNGE: 1378 Meter Format: 35mm
Live-Musik: Gerhard Gruber

Einzig der Gedanke an die Verabredung mit dem Freund erhellt das karge Leben eines Dienstmädchens. Eines Tages erscheint er nicht mehr. Der verwachsene Postbote, der heimlich in sie verliebt ist, tröstet sie: Er schreibt ihr Briefe unter dem Namen des Verlobten. Es kommt zu einer scheuen, zarten Annäherung, die aber stets Zurücknahme einschließt. Als die Dienstmagd zu ihm in seine Souterrain-Behausung kommt, kehrt ihr Freund von einem langen Krankenhausaufenthalt zurück. „Vergebens bettelt der Postbote. Der Handwerker stammelt Gründe. Während angstgebannt das Mädchen lauscht, wie der Verwachsene so entsetzlich weint. Da! Plötzlich! Das Mädchen schreit empor! Gellenden Ruf in die Nacht! [...] Eine Türe ist bald erbrochen – der [Freund] liegt zu Boden. Das Mädchen schaut lange, dann wendet sie sich, schreitend über den Hof, schreitend über Stufen und Stufen – – –. Im Hof aber rennen jetzt Menschen zusammen. Erkennend jähen Sturz“ (aus einer Synopsis von Carl Mayer in: Das Tagebuch, 52/1921).
HINTERTREPPE gilt als zweiter Teil der so genannten Kammerspielfilm-Trilogie. Der Film wurde von Henny Porten, die die Magd spielt, mitproduziert. Die expressionistischen Stilisierungen, auch die im Spiel von Fritz Kortner als Postbote, und der betonte Sozialrealismus, auch in der Spielweise Portens, streiten miteinander. HINTERTREPPE markiert einen stilistischen Übergang. Bei Mayer jedoch auch eine weitere Konzentration auf die Sprache der Dinge.
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