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REGIE und BUCH: Franz Hofer DARSTELLER: Dorrit Weixler, Franz Schwaiger, Karl Fenz, Kurt Busch PRODUKTION: Luna-Film GmbH, Berlin LÄNGE: 530 Meter FORMAT: 35 mm, viragiert
Weiterer Spieltermin: DI 18.1., 19:00 (Der Liebesroman. Franz Hofer)
Lo ist ein richtiger Wildfang, der im Matrosenkleidchen auf Bäume klettert, zum Entsetzen ihrer gräflichen Eltern. Der Hofmarschall überbringt ihr eine Einladung zum Hofball des Fürsten, aber Lo spielt lieber mit ihrem Mops. […] Widerwillig geht sie mit ihren Eltern zum Hofball. Sie verschwindet gleich ins Nebenzimmer, weil ihr die Füße schmerzen. (Dort amüsiert sie sich köstlich mit einem ihr unbekannten Herren, dessen Identität ihr mit Schrecken klar wird - es ist der Fürst -, als er einmal kurz das Zimmer verlassen muss. Doch bald kehrt er zu ihr zurück.) Als die beiden allein im Nebenzimmer sind, zieht er den Ballschuh mit den langen Bändeln aus der (Hosen-!)Tasche, den er vorher gefunden hat, und schreibt auf die Sohle "Ich hatte Dich lieb, seit ich Dich geseh'n, will ganz unter Deinem Pantöffelchen steh'n". Sie fassen sich bei den Händen unter den Augen der Ballgäste, die die Szene von hinten durch die große Glasscheibe beobachten. (Andrea Dittgen, Franz Hofer, Saarbrücken 1999, S. 33)
DAS HEIDENRÖSCHEN D 1916
REGIE und BUCH: Franz Hofer KAMERA: Ernst Krohn DARSTELLER: Lya Ley, Fritz Achterberg, Andreas von Horn LÄNGE: 530 Meter FORMAT: 35 mm, viragiert
Weiterer Spieltermin: DI 18.1., 19:00 (Der Liebesroman. Franz Hofer)
Der Film greift das Motiv des Liedes "Sah ein Knab' ein Röslein stehn" auf, das Hofer auch für die musikalische Begleitung vorgesehen hatte. Der junge Graf wird durch den heiter-reizenden Anblick des jungen "Rösleins" entflammt, und es entspannt sich ein heimliches Liebesverhältnis zwischen ihm und der Kantors-Nichte. Der Onkel entdeckt die Liebenden und verbietet der Nichte den Umgang mit dem Grafen. Doch dem gelingt die Verführung der jungen Frau durch ein Heiratsversprechen. Aber der alte Graf willigt nicht ein. Die böse Nachricht überbringt der aufgebrachte Onkel und ruft damit einen lebensgefährlichen Zusammenbruch Röschens hervor. Die Rose scheint in der Blüte gebrochen. Das Ende des Lieds ist jedoch nicht das Ende des Films, denn eine Besinnung aller tritt rettend ein. (Andrea Dittgen, Franz Hofer, Saarbrücken 1999, S. 38)
WEIHNACHTSGLOCKEN (ursprünglicher Titel: HEIMGEKEHRT:EINE KRIEGSGESCHICHTE) D 1914 REGIE und BUCH: Franz Hofer DARSTELLER: Dorrit Weixler, Otz Tollen, Felix Basch, Frieda Richard, Hermann Seldeneck, Frau Otto PRODUKTION: Luna-Film GmbH, Berlin LÄNGE: 792 Meter FORMAT: 35 mm, viragiert
Weiterer Spieltermin: SO 23.1., 19:00 (Der Erste Weltkrieg. Franz Hofer - Nachklänge)
Weihnachtsglocken ist ein kleines Meisterwerk und zweifellos der originellste und kompletteste von Hofers erhaltenen Filmen. Er hat den zusätzlichen Vorzug, dass er ein feinsinniges Porträt des deutschen Vorkriegsbürgertums bietet, das in der Literatur jener Zeit so prominent vertreten ist. Der Haupttitel des Films wird von dem Untertitel begleitet: "Heimgekehrt, eine Kriegsgeschichte." Das ist von Bedeutung, weil dieser wahrhaft außergewöhnliche Film tatsächlich eine "Kriegsgeschichte" ist, vom Krieg jedoch erzählt, ohne ihn zu zeigen. […] Dieser distanzierte Blick auf den Krieg hat, kurz gesagt, etwas Vornehmes, Ehrenhaftes an sich: etwas von derselben vornehmen, ehrenhaften Sichtweise, die LA GRANDE ILLUSION (1937) von Jean Renoir durchzieht. Sie repräsentiert die Heimatversion des Krieges, die weibliche Version. Hier stehen die vertraut-familiären Gefühle über allen anderen Dingen, die Aristokratie der Zuneigung, der liebevollen häuslichen Sensibilität. (Elena Dragada, "Franz Hofer. Voyeur der Kaiserzeit", in: Kino der Kaiserzeit. Zwischen Tradition und Moderne, hg. Thomas Elsaesser/Michael Wedel, München 2002)
KAMMERMUSIK D 1915
REGIE: Franz Hofer MUSIK: Carl Loewe-Gesangseinlage "Die Uhr" DARSTELLER: Alice Scheel-Hechy, Otz Ollen, Andreas von Horn, Dorrit Weixler, Frida Richard, Friedrich Forberg PRODUKTION: Luna-Film GmbH, Berlin LÄNGE: 877 Meter FORMAT: 35 mm, s/w
Weiterer Spieltermin: SO 23.1., 19:00 (Der Erste Weltkrieg. Franz Hofer - Nachklänge)
Das vollbesetzte Haus erwartete mit Spannung die letzte Filmschöpfung des fruchtbaren Regisseurs Franz Hofer, der mit dem dreiaktigen sentimentalen Drama KAMMERMUSIK eine neuartige Note schuf, die Beachtung verdient. Denn innig verschmolzen mit dem lebenden Wandelbild ist hier die Loewe'sche Ballade "Die Uhr" als Begleitgesang mit Harmonium-Musik. In diesem Zusammenwirken von Kino, Musik und Gesang liegt der Hauptwert des lyrisch und weich gehaltenen Film-Romanes, der die bildhafte Wiedergabe der Erzählung einer Frau ist, die an ihrem Lebensabend steht und der Jugend ihre eigene Vergangenheit schildert. (Lichtbild-Bühne, Nr. 11, 13.3.1915, zit. nach Andrea Dittgen, Franz Hofer, Saarbrücken 1999, S. 36)
musikalische Begleitung: Gerhard Gruber
 
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DAS ROSA PANTÖFFELCHEN D 1913