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 tartueff




Tartüff (1925)

 

 

REGIE: Friedrich Wilhelm Murnau BUCH: Carl Mayer nach der Komödie „Le tartuffe ou L’imposteur“ von Molière KAMERA: Karl Freund BAUTEN: Robert Herlth, Walter Röhrig MUSIK: Giuseppe Becce PRODUKTION: Erich Pommer für Ufa, Berlin DARSTELLER: Emil Jannings, Werner Krauß, Lil Dagover, André Matton, Lucie Höflich, Rosa Valetti, Hermann Picha zensurlÄNGE: 1876 Meter Format: 35mm, restaurierte Fassung

Fast zwei Jahre arbeitet Mayer an der Adaption der berühmen Komödie von Molière. Er reduziert das Stück auf den Kernkonflikt um den reichen Herrn Orgon, seine junge Frau und den falschen Priester Tartüff. Der verleitet Orgon zu religiös verbrämter Askese, während er selbst heimlich frisst, säuft und der jungen Hausfrau nachstellt. Doch die überführt ihn durch eine gespielte Verführung. Mayer bettet die Komödie in eine zeitgenössische Rahmenhandlung ein. Hier wird ein reicher älterer Herr von seiner Haushälterin hintergangen. Sein Enkel überführt sie mit Hilfe des Kinematographen eben dadurch, dass er das falsche Spiel des Herrn Tartüff als Film mit augenzwinkerndem Blick auf seinen Verwandten vorführt. Das Drehbuch zu TARTÜFF ist vom Autor mit großem Aufwand filmisch durchgearbeitet. Er schlägt eine Vielzahl genau durchdachter, zum Teil aber auch hoch komplizierter Kamerabewegungen, Trickbilder und Montagen vor. Nicht alle wird der Regisseur umsetzen. Es entsteht nur zum Teil die erstaunlicherweise gerade in DER LETZTE MANN angedeutete bildpoetische Leichtigkeit. Zu sehr scheint Mayer an Aufklärung und Demaskierung interessiert zu sein, was durch die Rahmenhandlung noch einmal überbetont wird. Der Film enthält aber auch superbe Bildkompositionen und kann mit Emil Jannings und Lil Dagover eine Traumbesetzung aufbieten.


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