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Carlos und Elisabeth (1923/24)

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KLAVIERBEGLEITUNG: Gerhard Gruber
REGIE: Richard Oswald BUCH: Richard Oswald, Ludwig Fulda (Prolog) nach Motiven des Dramas Don Carlos von Friedrich Schiller KAMERA: Karl Hasselmann, Karl Puth, Karl Vass, Theodor Sparkuhl BAUTEN: Oskar Fritz Werndorff; Josef Junkersdorf (Ausführung) DARSTELLER: Conrad Veidt, Eugen Klöpfer, Aud Egede Nissen, Wilhelm Dieterle, Friedrich Kühne, Rudolf Biebrach, Dagny Servaes, Adolf Klein, Robert Taube, Martin Herzberg PRODUKTION: Richard Oswald-Film AG, Berlin LÄNGE/FASSUNG: 113 Minuten, Französisch mit Simultanübersetzung FORMAT: 35 mm, s/w
Neurekonstruktion (Bundesarchiv/Filmarchiv Berlin)
In dieser Herrschertragödie liegt das Monumentale nicht in der Monstrosität des Begehrens und der daraus entstehenden Schlachten, sondern es ist ein Vater-Sohn-Konflikt, der im Kampf um eine Frau eskaliert. Schon Karl V. wurde von seinem machtbesessenen Sohn gestürzt, der als Philipp II. den Thron Spaniens besteigt. Nach 25 Jahren heiratet er Elisabeth von Valois, die heimlich mit seinem Sohn, dem Infanten Don Carlos verlobt ist. Als Philipp den Sohn mit seiner Gattin ertappt, liefert er ihn der Inquisition aus. Auch Elisabeth stirbt, und Philipp sucht Sühne und Frieden im Kloster. Oswald zeigt Schillers Don Carlos nicht als Ideen-, sondern als Generationskonflikt-Drama. Sein visuelles Ausdrucksfeld dafür ist eine entschlackte Architektur um verhaltene Stilisierung bemühter Bilder. Der Film entstand in den Wirren der Hyperinflation Ende 1923. Richard Oswalds mit großen Hoffnungen gestartete Film AG war insolvent, und er konnte den Film nur mühsam fertig stellen. Ein Film des Umbruchs, nicht nur stilistisch, sondern auch ökonomisch.


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