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feme


Feme (1927)  

 
KLAVIERBEGLEITUNG: Gerhard Gruber
REGIE: Richard Oswald BUCH: Herbert Jutke, Georg C. Klaren nach dem gleichnamigen Roman aus der Berliner Illustrirten Zeitung von Vicki Baum KAMERA: Ewald Daub BAUTEN: Gustav A. Knauer DARSTELLER: Hans Stüwe, Eduard Rothauser, Mathilde Sussin, Grete Mosheim, Rudolf Forster, Friedrich Kayssler, Adele Sandrock, Ellen Kürti, Bernhard Goetzke, Carl Walther Meyer, Grete Reinwald, Henry Bender, Kurt Gerron, Paul Henckels PRODUKTION: Richard Oswald-Produktion GmbH, Berlin für Matador Film GmbH, Berlin LÄNGE/FASSUNG: 86 Minuten, mit deutschen Flashtiteln FORMAT: 35 mm, s/w

Der Titel ist zwar nicht irreführend, aber er steht nicht für das eigentliche Interesse dieses Mitte der 20er-Jahre überaus aktuellen Themas. Der Fememord, die Tötung eines Ministers durch einen fanatischen Studenten, der von dem charismatischen Führer einer völkischen »Treue-Vereinigung« verführt wurde, ist nur Ausgangspunkt. Rudolf Forster gibt letzteren mit verführerischer Dämonie. Doch feme verlässt den aktuellen gesellschaftspolitischen Anlass bald, um sich im Weiteren ganz der inneren Befindlichkeit des Täters zuzuwenden, den Oswalds bevorzugter Darsteller dieser Zeit, Hans Stüwe, spielt. Ihm gelingt es, die psychische Unbehaustheit und Verletzlichkeit dieses Mannes zu zeigen. Er selbst ist es, der sich die Tat nicht verzeihen kann, auch nicht, nachdem ihm die Mutter des Opfers vergeben hat. An diesem inneren Konflikt wird er zugrunde gehen. Er begeht schließlich Feme an sich selbst. Der Film, nach dem Roman von Vicki Baum, ist vor allem eine Erörterung männlicher Verstörtheit aufgrund der sozialen Verwerfungen der Nachkriegszeit. Sie bildet den Nährboden, auf dem nationalsozialistische Propaganda gedeihen konnte.

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