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  Gerhard Gruber Stummfilmpianist
 


Broken Blossoms (1919)





brokenblossoms

    Broken Blossoms (1919) Regie: D. W. Griffith; Drehbuch: Griffith nach The Chink and the Child von Thomas Burke; Kamera: G. W. Bitzer; Darsteller: Lillian Gish, Donald Crisp, Arthur Howard, Richard Barthelmess, Edward Peil. Farbkopie, ca. 89 min
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  In den Londoner Slums verliebt sich Lucy gegen den Willen ihres Vaters, der sie misshandelt, in den chinesischen Ladenbesitzer Cheng Huan. Was wie ein Dickens-Stoff klingt, verwandelt sich bei Griffith in eine entschlackte, fast abstrakte Parabel über tragisch unerfülltes Begehren. Cheng ist zerrissen zwischen der Anbetung weiblicher Unschuld und seiner anwachsenden Sinnenlust; für Lucy repräsentiert der Liebhaber in spe ein Versprechen auf bisher unbekanntes Glück. Lillian Gish, zum wiederholten Mal Griffiths Hauptdarstellerin, übertraf sich selbst - v. a. in der erschreckenden Passage mit Lucy im Wandverschlag, wo sie sich aus Angst vor der väterlichen Strafe verbirgt. Griffith selbst zeigte sich nach Drehschluss schockiert: „My God, why didn’t you warn me you were going to do that?“ 60 Jahre später hatte Stanley Kubrick wohl diese Szene im Kopf, als er die klimaktische Badezimmer-Konfrontation in The Shining mit Jack Nicholson und Shelley Duvall drehte. (PCU)


  Am Klavier: Gerhard Gruber
 




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