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Die Puppe (1919)

Musikbegleitung: Gerhard Gruber

 
Regie: Ernst Lubitsch, Deutschland 1919 Drehbuch: Hans Kräly, Ernst Lubitsch Kamera: Theodor Sparkuhl Darsteller: Victor Janson, Ossi Oswalda, Marga Köhler, Hermann Thimig, Max Kronert, Jacob Tiedtke, Josefina Dora, Ernst Lubitsch Produktion: Projektions-AG Union, Berlin Originallänge: 1375 Meter Restaurierung: Filmarchiv Austria 2000 35mm/1:1,33/scharzweiß, viragiert, stumm, 1302 Meter, ZT: deutsch
Während Lubitsch mit der Austernprinzessin erstmals mustergültig ausformuliert, was man später den Lubitsch touch nennen wird, ist Die Puppe die fantastischeste, funkensprühende Synthese des komischen Frühwerks: Weihnachtsmärchen und Bauerntheater, selbstbewusste Pappmaché-Illusion, mit kindlichem Staunen in Szene gesetzt – in der ersten Einstellung baut Lubitsch persönlich das Filmset als Miniaturmodell zusammen.

Ein verwöhnter Erbe flieht vor der Hochzeit ins Kloster, die verfressenen Mönche wollen ihn zum eigenen Vorteil mit einer Puppe verheiraten. Die mechanische Braut wird jedoch von der Tochter des Puppenmachers versehentlich ruiniert, worauf sie selbst in die Puppenrolle schlüpft. Gier, Geld und Gefühle; Täuschung und Träumerei; die komische Magie des So-tun-als-ob: Noch das Pferd vor der Hochzeitskutsche enthält ganz offensichtlich zwei eigensinnige Menschen in Verkleidung.
Die Puppe ist eine scharfsinnige Komödie mit märchenhaft-musikalischem Einschlag. Die Kopie lagerte übrigens bis vor wenigen Monaten unentdeckt in unbeschrifteten Filmdosen im Archiv in Laxenburg. Im Zuge der Befundung stellte sich heraus, dass es sich dabei um eine vollständige und die international am besten erhaltene Fassung des Films handelte, den Lubitsch selbst zu seinen wichtigsten deutschen Arbeiten zählte.


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