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    Charley Chase

Leo McCarey, dessen Filme mit Laurel & Hardy, den Marx Brothers oder Cary Grant zu Klassikern ihrer Genres wurden, verwies immer wieder darauf, von Charley Chase ausgebildet worden zu sein, einem Multitalent der frühen Filmkomödie, das erst im Laufe der Jahre wiederentdeckt werden musste: »Whatever success I have had or may have, I owe to his help because he taught me all I know.« »Charley Chase – not Chaplin«, wie er früher angekündigt werden musste, wurde 1893 als Charles Joseph Parrott geboren, durchlief eine Vaudevilleausbildung und machte bei Keystone Slapstickerfahrungen, obwohl sein Interessensgebiet eher hinter der Kamera lag. Für Hal Roach inszenierte er unter seinem richtigen Namen als Charles Parrott oft in Zusammenarbeit mit Leo McCarey. Nachdem er sich kurzzeitig aus dem Geschäft zurückzog, kehrte er zu Beginn der Tonfilmära erfolgreich ins Studio zurück, Alkoholismus und Überarbeitung führten 1940 zu seinem frühen Tod. Seine Komödiensujets lassen den großgewachsenen, meist elegant gekleideten Chase oft in Verlegenheiten geraten, die er dadurch zu lösen versucht, indem er ständig größere Schwierigkeiten heraufbeschwört. In LOOKING FOR SALLY demonstriert Chase, wie man beim Versuch, eine Dame unauffällig wiederzufinden, erhebliches Aufsehen erregen kann. In HIS WOODEN MARRIAGE bemüht er sich, eine Eheschließung, den Verlobungsring und ein vermeintliches Holzbein der Braut unter den (richtigen) Hut zu bringen. Der Filmtitel MUM’S THE WORD bedeutet übersetzt eine Aufforderung zu schweigen, was Chase auch im Hinblick auf seine Anerkennung verstand: »He was a sweet, sad man, who felt among other things that his talent was not fully appreciated«, erzählte der Schauspieler Billy Gilbert über seinen Freund. »He wasn’t bitter about it, he just wondered why people didn’t rank him with Laurel and Hardy, Keaton, Chaplin, and Lloyd.« (gk)

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    BIG RED RIDING HOOD   Regie: Leo McCarey Kamera: Len Powers Produktion: Hal Roach, USA 1925 Mit Charley Chase, Martha Sleeper, Helen Gilmore Länge: 10 Min.; OF Als Bücherwurm läßt Charley Chase keine Gelegenheit aus, Bücher zu lesen und sich in die Geschichten hineinzuträumen.     LOOKING FOR SALLY Regie: Leo McCarey Kamera: George Stevens, Len Powers Produktion: Hal Roach, USA 1925 Mit Charley Chase, Katherine Grant, Noah Young Länge: 20 Min.; OF Um eine junge Frau zu beeindrucken, sie sich um anonyme Alkoholiker kümmert, gibt sich Charley Chase als Säufer aus und berichtet von seinem verpfuschten Leben.     HIS WOODEN WEDDING Regie: Leo McCarey Kamera: Glen R. Carrier Produktion: Hal Roach, USA 1925 Mit Charley Chase, Gale Henry, Katherine Grant Länge: 20 Min.; OF Charley Chase läßt seine Hochzeit platzen, weil er annimmt, seine Frau habe ein Holzbein. Als er merkt, daß er einem Täuschungsmanöver eines Rivalen auf den Leim gegangen ist, kann er die geflüchtete Braut nur schwer wieder zurückgewinnen.     WHAT PRICE GOOFY Regie: Leo McCarey Produktion: Hal Roach, USA 1925 Mit Charley Chase, Katherine Grant, Lucien Littlefield Länge: 20 Min.; OF Chase versteckt vor seiner eifersüchtigen Frau eine hübsche Professorin in seinem Schlafzimmer. Der Butler hilft ihm dabei, sein Hund und ein Einbrecher bringen ihn jedoch immer wieder in Schwierigkeiten. Klavier: Gerhard Gruber http://filmmusik.at/ http://filmmusik.at/English/Gerhard-Gruber-Silentfilm-English.html http://filmmusik.at/Stummfilmpianist/Gerhard-Gruber-Stummfilmpianist.html