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Der Heilige Berg (1925/26)

 

 

DER HEILIGE BERG D 1925/26 REGIE, BUCH und SCHNITT: Arnold Fanck KAMERA: Helmar Lerski, Hans Schneeberger, Sepp Allgeier PRODUKTION: Ufa DARSTELLER: Leni Riefenstahl, Luis Trenker, Ernst Petersen, Frida Richard LÄNGE: 100 Minuten FORMAT: 35 mm, 1:1,33, s/w, (24 B./Sek.)
MUSIKALISCHE BEGLEITUNG: Gerhard Gruber
Zwei Bergfreunde verehren die Tänzerin Diotima. Der eine (Luis Trenker) verliebt sich in sie und möchte mit ihr ganz hoch oben in den Bergen Verlobung feiern. Der andere, Vigo (Ernst Petersen), lädt sie zu einem Skirennen ein, das er gewinnt. Eine harmlose, aber missverständliche Zärtlichkeit zwischen Vigo und Diotima entfacht die Eifersucht des Freundes. Er möchte aus Trauer und Wut zusammen mit Vigo die gefährliche Santo-Nordwand besteigen. Stürme und Schneefall zwingen die beiden, auf einem Felsvorsprung zu biwakieren. Der Freund erfährt, dass Vigo es war, den er mit Diotima gesehen hatte. Vigo tritt zurück und stürzt. Der Freund hält ihn am Seil, kann ihn aber nicht mehr hinaufziehen. Während der Nacht träumt der Freund davon, mit Diotima durch einen großen, aus Eis errichteten Dom zu schreiten. Gänzlich verwirrt lässt er das Seil los und springt Vigo in die Tiefe nach. Über weite Strecken ist der Film damit beschäftigt, unterschiedliche Charaktere auf Basis ihrer sportlichen Vorlieben zu zeigen. Die wogende Tänzerin Diotima trifft auf die angespannten Alpinisten, der fröhliche Skiheld Vigo auf den ernsten Bergsteiger. Später engt die Fotografie des Films die Spielräume der Figuren ein. Gegen Ende sind nur mehr vereiste und in Mützen eingezwängte Gesichter zu sehen. Erst der finale Freitod löst diese Erstarrung wieder. DER HEILIGE BERG ist der erste Spielfilm, in dem die drei Protagonisten des Genres - Arnold Fanck, Luis Trenker und Leni Riefenstahl - zusammenarbeiteten und der erste Film, den die Ufa produzierte. Der deutsche Bergfilm trat damit in sein professionelles Stadium, was sich nicht zuletzt in den etwa zehnfachen Herstellungskosten äußerte. (cr)